kosmische Hintergrundstrahlung
- kosmische Hintergrundstrahlung
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Drei-Kẹlvin-Strahlung, 3-K-Strahlung, eine das gesamte
Weltall gleichmäßig erfüllende
elektromagnetische Strahlung, deren
Intensität und spektrale
Zusammensetzung der Strahlung eines schwarzen Körpers der
Temperatur von 2,726 K (also rd. 3 K) entspricht. Die kosmische Hintergrundstrahlung ist (
nahezu) isotrop, unpolarisiert und zeitlich
konstant. Das
Maximum der Energieverteilung liegt bei einer
Wellenlänge von 1,1 mm. Weil die kosmische Hintergrundstrahlung aus allen Richtungen mit der gleichen Intensität auf die Erde einfällt, kann ihre Entstehung nicht an irgendwelche Körper im Weltall gebunden sein.
Im Rahmen der
Kosmologie wird die kosmische Hintergrundstrahlung gedeutet als Reststrahlung aus einem frühen Entwicklungszustand, dem »Feuerballzustand« des Weltalls mit extrem hoher
Strahlungsdichte (
Urknall), durch dessen
Expansion die Strahlungsdichte (und damit die Temperatur) auf den gegenwärtigen Wert sank. Aufgrund einer geringen scheinbaren
Anisotropie der kosmischen Hintergrundstrahlung lässt sich die
Bewegung der Sonne um das galaktische
Zentrum relativ zur
Gesamtheit der Photonen der kosmischen Hintergrundstrahlung nachweisen. Die Bewegung des Milchstraßensystems mit einer
Geschwindigkeit von etwa 300 km/s relativ zum Photonenmeer der k. H. bewirkt eine weitere scheinbare Anisotropie, und zwar eine geringe
Erhöhung ihres Strahlungsstroms in Richtung zum Sternbild Löwe und eine Erniedrigung in der Gegenrichtung gegenüber dem Mittel über den gesamten Himmel. Zusätzlich wurden v. a. vom Satelliten COBE in Himmelsbereichen mit einer Winkelausdehnung
kleiner als etwa 20º Temperaturabweichungen von bis zu etwa 6 · 10
-6 K gegenüber dem großräumigen
Mittelwert gemessen, was als Hinweis auf die flache (euklidische)
Struktur des Raumes angesehen wird. Sie gehen vermutlich auf Quantenfluktuationen im Weltall unmittelbar nach dem Urknall zurück.
Die
Existenz einer kosmischen Hintergrundstrahlung wurde 1948 von G. Gamow aufgrund der Urknalltheorie vorausgesagt; 1964/65 von A. A.
Penzias und R. W. Wilson entdeckt.
Universal-Lexikon.
2012.
Synonyme:
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